Der 02. Februar 2024 | TIPPS ZUM GUTEN SCHLAF
EIGENSCHAFTEN DES SCHLAFS JE NACH ALTER
In jedem Alter sind die Schlafeigenschaften verschieden
Unser Alter und damit einhergehende physiologische Veränderungen in unserem Körper beeinflussen die Schlafstruktur: der Schlaf von Säuglingen, Teenagern, Erwachsenen und Senioren weisen verschiedene Strukturen auf. Obwohl sich diese im Laufe der Jahre verändern, bleibt der Schlaf ein ganz wesentlicher Faktor, der unsere körperliche und psychische Gesundheit stark beeinflusst und daher besonderer Aufmerksamkeit bedarf – insbesondere, wenn man mit voranschreitendem Alter einen leichteren Schlaf hat.
Unser nächtlicher Schlaf durchläuft verschiedene, sich wiederholende Zyklen. Der Schlaf eines Erwachsenen erstreckt sich über vier bis sechs solcher Schlafzyklen, von denen jeder einzelne jeweils 90 bis 110 Minuten dauert. Ein Zyklus umfasst wiederum eine Reihe verschiedener Phasen:
Mit fortschreitender Nachtruhe nimmt der Anteil des paradoxen Schlafes (REM-Schlaf) zu und der langsame Tiefschlaf ab.
Was ändert sich? Grundsätzlich schlafen wir mit zunehmendem Alter weniger und schlechter. Insgesamt beurteilen wir den Schlaf als weniger erholsam, was auf eine Reihe von Veränderungen zurückzuführen ist :
Ausserdem ist diese Etappe des Lebens oft mit einer allmählichen Entwicklung zum morgendlichen Chronotyp gepaart. Letztendlich verändert sich die gesamte Schlafarchitektur. "Ab dem Alter von 40 Jahren nimmt die Schlafeffizienz alle zehn Jahre um 3 % ab, ein Vorgang, der sich bis ins hohe Alter fortsetzt". Der Schlaf wird leichter und ist weniger erholsam. Die Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen und körperlichem Unwohlsein, die oft durch Gelenk- oder Muskelschmerzen verstärkt wird, nimmt zu. All diese Faktoren begünstigen das nächtliche Erwachen.
Francesca Siclari, assoziierte Ärztin am Zentrum für Schlafforschung und -forschung des CHUV, weist auf den engen Zusammenhang zwischen der Reifung des Gehirns und dem Schlaf hin. Ein Kind profitiert von einer ausserordentlichen Plastizität des Gehirns, wodurch es schnell lernen und sich leicht anpassen kann. "Mit der Zeit wird unser Gehirn immer spezialisierter", was erklärt, warum das Schlafbedürfnis abnimmt.
Diese verminderte Plastizität und Anpassungsfähigkeit des Organismus führt zu einer Desynchronisation des Bio- Rhythmus, die insbesondere durch eine vorverlegte Bettzeit und ein früheres Erwachen gekennzeichnet ist.
Ein weiterer Mechanismus, der sich mit zunehmendem Alter verändert, ist die homöostatische Regulierung, die unser Schlafbedürfnis während des Tages steuert, je nachdem, wie lange wir wach waren. Je länger wir wach sind, desto stärker wird das Bedürfnis zu schlafen. Mit zunehmendem Alter nimmt das Schlafbedürfnis jedoch tendenziell ab und der Schlaf wird infolgedessen leichter.
Auch andere Faktoren haben negative Auswirkungen auf die Schlafqualität, so zum Beispiel die Einnahme von Medikamenten oder auch Schlafstörungen wie die Schlafapnoe, bei der sich die Atemwege verschliessen, so dass der Schläfer aufwacht.
Wir alle brauchen eine gewisse Menge an Schlaf. Ein Mittagsschlaf führt demgemäss unweigerlich dazu, dass wir nachts weniger schlafen.
Die HypnoLaus-Umfrage ergab eine Diskrepanz zwischen der persönlichen Wahrnehmung der Befragten und der Realität. Die Teilnehmer wurden morgens darüber befragt, wie gut sie geschlafen hatten und über ihre Tendenz, tagsüber einzunicken. Die über 60-Jährigen beurteilten ihre Schlafqualität als gut und ab 70 Jahren und darüber verbesserte sich die Einschätzung sogar noch. Die Tendenz, tagsüber einzuschlafen, nahm auf unerklärliche Weise ab, insbesondere bei Frauen.
Es ist ein natürlicher Aspekt des Alterungsprozesses, dass sich unser Schlaf über die Jahre verändert. Dieses Wissen ist beruhigend und hilft uns, Veränderungen besser zu verstehen und vorbeugende Massnahmen zu ergreifen.
Es gibt immer eine Menge Unerforschtes. Feststeht jedoch, dass dieses unglaublich komplexe Phänomen eine entscheidende Rolle für unsere körperliche und geistige Gesundheit spielt. Also sollten wir uns damit befassen! Aber was kann man tun? Stimulieren Sie Ihre biologische Uhr, indem Sie sich regelmässig dem Tageslicht aussetzen und nutzen Sie falls nötig die Vorteile einer Lichttherapie. Auch regelmässige körperliche Anstrengung spielt eine wichtige Rolle. Und wenn Sie Ihren nächtlichen Schlaf nicht durcheinander bringen möchten, dann begrenzen Sie ein Nickerchen tagsüber auf maximal zwanzig Minuten.
Zu guter Letzt sollten Sie sich vergewissern, dass Ihr Bett an Ihre Körperform und Ihre Bedürfnisse angepasst ist: Ein angemessener Komfort, ein guter Temperaturausgleich und die notwendige Stützung des Rückens tragen dazu bei, dass die Tiefschlafphase länger anhält und wir weniger unerwünschten Mikrowachphasen ausgesetzt sind.
Ein Drittel unseres Lebens, so viel Zeit verbringen wir mit Schlafen. Stellen Sie sich vor, Sie werden 80 Jahre alt. 26 Jahre davon verbringen Sie in diesem Fall in Ihrem Bett, die Nase nur wenige Zentimeter über der Matratze! Trotzdem denken wir nur selten an die Zusammensetzung und Reinigung unserer Matratze. Widmen wir uns dieser Thematik in 4 Punkten.